Mutige Architektur. Bezahlbarer Wohnraum.

Mutige Architektur. Bezahlbarer Wohnraum.

Ziel des Projekts „Gegen den Strom“ war, das Quartier mit einem Netzwerk von Kooperationspartnern behutsam zu fördern und weiterzuentwickeln, ohne funktionierende soziale Verbindungen zu zerstören oder Bewohner zu vertreiben.

Darum wurden im Laufe der zwei Projektjahrzehnte stets und immer wieder die Mieter vor Ort bei Infoveranstaltungen und Ideenwettbewerben eingebunden. Um diese Rückkopplung in der Planung tatsächlich berücksichtigen zu können, wurde das Projekt auf mehrere Jahre und Bauabschnitte aufgeteilt, die modular aufeinander aufbauen. 

Vielfalt
statt
Monotonie.

Die Stäwog nutzte in den zwei Projekt-Jahrzehnten jedes verfügbare Instrument der Quartiersentwicklung. Zu Beginn stand wegen des hohen Leerstands von 40% der unvermeidliche Abriss eines Häuserblocks. So wurde Platz geschaffen für den Neubau von Einfamilien- und Reihenhäusern – beides neue Wohnformen für das Gebiet. 

Behutsam weiterentwickelt wurde in weiteren Phasen die Bausubstanz aus den 50er bis 70er Jahre. Kräftige Farben lösten den tristen Einheitsbrei ab.

Ein Hochbau wurde von acht auf drei Etagen zurückgebaut. Das Siedlungsbild dominierende Flachbauten bekamen durch aufgesetzte Flugdächer, modernisierte Eingänge und frische Farben ein neues Gesicht. 

50er Jahre Treppenhaus nach der Renovierung

Flachdachhausen bekommt Flügel

Überschrift aus der Nordsee-Zeitung (11. November 2003)

2018 wurde das „Spiralenhaus“ als kollektives Wohnprojekt fertiggestellt, das einen 50er-Jahre-Bau über eine hölzerne Außenrampe barrierefrei bis ins 2. Obergeschoss erschließt. Fachleute hatten dieser innovativen Lösung ursprünglich keine Chance gegeben und rieten zum Abriss. Der Block in der Ringstraße 36-40 gehörte zu den letzten Überbleibseln, die noch an die triste Bebauung aus den Nachkriegsjahren erinnerte. Trotzdem wohnten und lebten dort Menschen aus 14 Nationen gerne – ein Abriss kam darum für die Stäwog nicht in Frage.

Stattdessen lieferte Stäwog-Architekt Hans-Joachim Ewert den Beweis dafür, dass ein Um- und Weiterbau nicht nur ressourcenschonender und preiswerter ist, sondern auch ebenso sinnhaft und anspruchsvoll wie ein Neubau ist. Inzwischen ist das Gebäude bundesweit bekannt und lockt immer wieder Besuchergruppen an.

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